MikroTik LtAP mini (Permalink)

Nachdem das Handy aus LTE im Heimnetz verwenden inzwischen einen kaputten Akku hat und ich mir einen MikroTik LtAP mini als Ersatz bestellt habe, möchte ich hier meine Erfahrungen tauschen.

Anforderungen an den Nachfolger des Smartphones waren:

  • Stromversorgung (auch) über USB (für den Ausflug ins Grüne oder die Autofahrt)
  • Kein Akku (der irgendwann verschlissen ist oder sich aufbläht)
  • Verbindung unter Linux sollte kein Problem sein

Bei Elektronikhändler des Vertrauens fiel mein Blick dann auf den bereits genannten MikroTik LtAP mini, der für ab rund 110 € verfügbar ist.

MikroTik hat hier ein recht kompaktes Gerät mit von ca. 14x8x3cm im Angebot, welches folgende Features mitbringt:

  • Stromversorgung über MicroUSB, POE (POE Inkjektor liegt bei) oder Hohlstecker
  • ins Internet wählt man sich über ein LTE Modem mit 2 Mini SIM Slots ein
  • das lokale LAN kann über einen 10/100 Mbit/s Ethernet Port oder über 300 Mbit/s 2.4GHz Wlan nach Wi-Fi 4 Standard angebunden werden
  • diese Verbindungen werden mit RouterOS von MikroTik betrieben. Dieses läuft auf einem MIPSBE Kern mit 650 MHz in 64 MB Ram und 16 MB Flash.
  • der max. Stromverbrauch liegt bei sparsamen 9W

Verbindet man den LtAP mini mit Ethernet und Strom (auf eine der 3 genannten Arten) so bootet das Gerät mit aktivierem DHCP Server und vergibt IPs im Subnetz 192.168.88.1/24. Das Gerät selbst hat die IP 192.168.88.1 und der Zugriff erfolgt über HTTP im Browser. Es wird also keine neumodische App benötigt.

Als erstes muss ein Passwort gesetzt werden. Das kann ich leider nicht mehr zeigen, da nach einem Reset der Dialog etwas anders ist. Allerdings ist nach dem Zurücksetzen der Konfiguration das Dialog irreführend. Das "alte" Password ist leer.

Konfigurieren wir nun den den Zugang zum LTE. Wichtig ist hierbei, das bereits eine SIM Karte in Slot 1 (das ist der obere der beiden) eingelegt wurde. Klickt man im RouterOS (hier war die Versio v6.49.2 als stable Version installiert) rechts oben auf den Punkt Quick Set so kann man in der Drop-Down-Box darunter den Punkt LTE AP auswählen. Hier trägt man im rechten Teil unter LTE die PIN der SIM Karte ein und drückt unten auf Apply Configuration. Es erfolgt leider keine direkt sichtbare Bestätigung. Nach kurzer Zeit sollten jedoch der Provider unter Current Operator erscheinen und die Grafik für den RSRP gibt die Empfangsqualität wieder. Bei mir liegt dieser aktuell nur bei -92 dB, ich kann also durch eine bessere Ausrichtung der Antenne noch etwas zulegen. Hier kommt auch die Möglichkeit, den LtAP mini per POE mit Strom zu versorgen zum tragen, da nur ein Kabel benötigt wird. Nach diesem Schritt sollte der Zugriff ins Internet über LTE bereits möglich sein.

Nun sollte man noch den Wireless AP konfigurieren, speziell das Country ist wichtig um sich an reglatorische Vorgaben zu halten. Weiterhin der Network Name und ein sicheres WiFi Password. Auch hier wieder mit LTE AP bestätigen.

Weitere Konfigurationsoptionen auf dieser Seite für eine schnelle Konfiguration sind die Möglichkeit, die IP des Gerätes und den DHCP Server zu konfigurieren. Ich betreibe meinen LtAP mini am WAN Port einer FRITZ!Box. Dieser steht unter OpenWrt als eth1 bereit. Durch diese Trennung in 2 Netze brauche ich nichts an der verwendeten IPs zu ändern.

In LTE im Heimnetz verwenden hatten wir am Ende noch den Traffic per darkstat in Zeitreihen gespeichert und als Graphen sichtbar gemacht. Das bietet der LtAP mini auch. Zum Aktivieren wählt man im linken Menu den Punkt Tools und dann Graphing. Das meiste Interesse hatte ich für den Verlauf der Nutzung der LTE Verbindung. Im Reiter Interface Rules aktiviert man über Add New bei Interface ein ausgewähltes Interface oder einfach alle. Nachdem die Daten auf dem im Gerät eingebautenn Flash-Speicher von 16 MB gespeichert werden, sollte man den freien Speicher ebenfalls überwachen. Dazu fügt man im Reiter Resource Rules eine neue Regel hinzu. Jetzt sollten die Graphen über den Punkt Graphs im Menu verfügbar sein.